07.10.2023

Festakt zum 100jährigen Jahrestag von Gottfried Gruner, dem Künstler im unten genannten
Buch "Kriegsgegner und Brüder in der Kunst"

 

100 Jahre Gottfried Gruner

 

Gottfried Gruners künstlerisches
Schaffen realisierte sich in einer
Vielzahl plastischer Werke, die er
oftmals speziell für den öffentlichen
Raum gestaltet hat.

 

In über 60 Städten in Deutschland
stehen Skulpturen, Reliefs und Ob-
jekte als Zeugen seiner lebenslangen
kreativen Schaffenskraft auf Plätzen
und in Grünanlagen.

 

In den 60er-Jahren wendet er sich
verstärkt der Gestaltung von Brunnen-
objekten zu.

 

Seit 1974 prägt er für die oftmals
mit kinetischen Elementen belebten
Konstruktionen den Begriff der
″Aquamobile″. Mit seiner Begeisterung
für Bewegung und Technik wird er im
hohen Alter noch zu einem Pionier
der Solarplastik.

 

1. ″Sportsymbole″, 1981, Sporthalle Musberg, Leinfeldern-Echterdingen

2.+3. ″Aquamobil″, 1977, Königstraße Stuttgart

4. ″Jüngling″, 1958, Theodor-Heuss-Gymnasium, Heilbronn

5. ″Wasserfall″, 1977, Schlossgartenhotel, Stuttgart

6. ″Enzblume″, 1989, oberhalb der Enzbrücke, Bietigheim

7. ″Aquamobile″, 1982, vor dem Rathaus, Kamp-Lintfort

8. ″Springbrunnen″, 1972, Bronze, Hallesches Ufer, Berlin

 

Titelseite: ″Satelliten″, 1986, vor dem Fernmeldeamt Rosenbergstraße, Heilbronn

1. Einklappseite: ″Aquamobile″, 1984, Dieter-aus-dem-Siepen-Platz, Mülheim an der Ruhr

2. Einklappseite: Ober: ″Läufer″, 1957, im Hof des Mönchseegymnasiums in Heilbronn   
    Das Relief war einst an der Wand der Mönchseehalle angebracht.

 

Kunstpostkarten von Traute Gruner
(Witwe von Gottfried Gruner)

 


01.09.2020

DOLINA – Ausstellung

in der Marienschule der Ursulinen : 13. 09. 1992 – 05. 02. 1993

 

Texte zu den Ausstellungstafeln:

 

Die Suchexpedition DOLINA arbeitet nach genau festgelegtem Plan, auch in unwegsamstem Gelände -

hier unter Leitung des Alexander Fljugow, Nowgorod (2.v.l.).

 

Für die Arbeit von DOLINA finden sich junge und ältere Menschen, russische und manchmal auch deutsche.

 

Diese Sucharbeit kann nur in den Sommermonaten durchgeführt werden.

 

Mit elektronischen Sonden wird Quadratmeter für Quadratmeter nach militärischem Material (Minen, Panzern, Ausrüstungsgegenständen) abgesucht – d.h. unter Lebensgefahr.

 

Dann wird das durchsuchte Feld durchgegraben.

 

Die Gebeine werden in Sammelsärgen geborgen.

 

In den oberen Fotos wird eine Beisetzungszeremonie gezeigt,

 

an der erstmals die Repräsentanten der Kirche von Nowgorod beteiligt werden:

 

Erzpriester Jelagin (links)

Pater Viktor und Diakon Michail (rechts)

 

Immer wieder kommen bei diesen Gelegenheiten Kriegsteilnehmer aus dem Nowgoroder Gebiet zusammen.

 

*****

 

(Zur gleichen Zeit wurden im Museum der Marienschule und im Fachraum für Geschichte der Nowgoroder Partnerschule Nr. 14 materielle Fundstücke, auch aus dem persönlichen Besitz von Soldaten, ausgestellt.)

 


Alexander Kochevnik über „Dolina“

 

Die Suche, die Grabungen und Bestattungen begannen unmittelbar nach dem Krieg durch die älteren Brüder des Alexander Orlov. Ihr Ziel war es, die Leichen der getöteten Soldaten christlich zu bestatten, die nach den Kämpfen auf der Erde liegengeblieben waren. Hinzu kam die Notwendigkeit, die Kolchosfelder von den Überresten des Krieges zu befreien, um sich wieder mit der Landwirtschaft befassen zu können. Alexander hat seit seiner Kindheit die Brüder begleitet und ihnen bei ihrer gefährlichen Arbeit geholfen. Einer der Brüder fiel im Krieg, er wurde von einer Mine zerfetzt, nichts fand man mehr von ihm. Der ältere, Nikolaj, setzte die Arbeit fort. Mit dem „leichten Wort“ des Dichters Sergej S. Smirnov, mit dem er bekannt war, nannte man Nikolaj den „Kommandanten des Todestales“.

Ihm schlossen sich viele Freiwillige aus Nowgorod an, allmählich auch junge Menschen aus anderen Regionen. Dorthin gelangten die Mitteilungen der Orlov-Brüder über Medaillons von gefallenen Angehörigen. So holten sie die Namen der Vermissten aus der Vergessenheit zurück.

Die Suchexpeditionen entwickelten und verbreiteten sich. Auf den Fotos sieht man den täglichen Rapport über die durchgeführten Arbeiten.

1989 wurden die verschiedenen Suchaktionen unter dem Namen „Dolina“ (dt. “Tal“) zusammengefasst; Nikolaj ernannte man einmütig zum führenden Organisator dieser patriotischen Bewegung, die bis zum heutigen Tag existiert.

 

20. Juli 2020